
Deshalb bin ich jetzt überzeugt, dass in meinem geplanten Materialpool ausschließlich solche "eh-da-Kosten" anfallen würden:
• Lehrer und Dozenten, die Material in den Pool einstellen würden, würden dieses Material ohnehin für Ihren Unterricht produzieren. Zusätzliche Arbeitszeitkosten würden also nicht anfallen. Der Unterschied läge nur darin, dass die Materialien anschließend nicht nur in die Ablage des Lehrers/Dozenten wandern, sondern zusätzlich auch in den Pool.
• Sonstige Kosten, zum Beispiel Serverkosten für ein Wiki, fallen ebenfalls ohnehin an. Man könnte gut eine der vorhandenen Orte für OER (zum Beispiel das ZUM-Wiki) nutzen. Eine Alternative wäre eine Plattform oder ein Wiki, das eine der teilnehmenden Institutionen ohnehin betreibt. Das Berufsförderungswerk, in dem ich beschäftigt bin, hätte damit zum Beispiel kein Problem.
• Auch für PR + Marketing, also die Bekanntmachung und die Teilnehmerakquise könnten sicherlich vorhandene Kanäle genutzt werden, zum Beispiel die Webseiten und Newsletter der Blindenbildungseinrichtungen sowie der Selbsthilfeorganisationen.
Die Finanzierung wäre demnach für mein OER-Szenario sicher kein entscheidendes Problem. Wenn da nicht die urheberrechtlichen Zweifel und die Zweifel an der Akzeptanz wären. Im Whitepaper Open Educational Resources für Schulen in Deutschland wird es noch einmal ganz deutlich: Es braucht nun mal Kritikfähigkeit und Fehlertoleranz sowie die Bereitschaft zur Kollaboration unter den Beteiligten, nur dann kann ein solcher Materialpool entstehen und zeigen, wieviel Mehrwert und Nutzen daraus entstehen kann.
Auf den nächsten Kursabschnitt bin ich daher sehr gespannt - vielleicht gibt es ja Bildungseinrichtungen, an denen sich ähnliche Projekte auf den Weg bringen ließen ...