Ich hatte ja in meiner Vorstellung schon angekündigt, dass ich sowohl die Veranstaltung als auch die Ressourcen, die wir diskutieren werden, immer ein wenig unter dem Blickwinkel der Barrierefreiheit betrachten möchte, da ich beruflich mit blinden und sehbehinderten Erwachsenen in der beruflichen Rehabilitation arbeite und Lehr- und Lernmaterialien nur verwenden kann, wenn sie barrierefrei sind.
Die Bedeutung, die das Internet, die Online-Lernmöglichkeiten und damit auch OER für blinde Menschen haben, kann man kaum hoch genug einschätzen. Die Digitalisierung hat den Betroffenen Tore zu neuen Welten geöffnet (das ist nicht theatralisch, sondern ist der großen Bedeutung wirklich angemessen

Gerade deswegen halte ich es für enorm wichtig, diese Türen nicht wieder zu verschließen, indem man Informationen und Materialien zur Verfügung stellt, die für behinderte Menschen nicht zugänglich sind. Sicher werden wir im Laufe des Kurses auch auf Standards zu sprechen kommen, die OER erfüllen müssen, und ich bin gespannt, ob dann auch die Barrierefreiheit zum Thema wird. Bei meiner ersten Durchsicht im Laufe dieser Startwoche konnte ich natürlich nicht alle besuchten Seiten auf Ihre Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit testen (das kann nämlich ganz schön aufwändig werden), habe aber beim bloßen Durchsehen schon Material gefunden, das blinde Menschen nur schwer oder gar nutzen könnten. PDFs, die keine Text enthalten und Portale, die den Besucher mit weit über 100 Links und wenig semantischer Struktur empfangen, schlagen sehgeschädigte Anwender schnell in die Flucht. Ich bin gespannt zu hören, ob dieser Aspekt auch anderen Kursteilnehmern bewusst ist oder vielleicht auch Kopfzerbrechen bereitet.
Sonnige Grüße,
Monika Weigand